Machbarkeitsstudie zum digitalen KV-Terminal der Zukunft

Umschlagterminals als bedeutende Schnittstelle zwischen den Verkehrsträgern

Projektbild zur Machbarkeitsstudie zum digitalen KV-Terminal der Zukunft
© Fraunhofer IIS / THATREE - stock.adobe.com

Der Kombinierte Verkehr (KV) leistet aufgrund der ressourcen- und umweltschonenden Abwicklung weitstreckiger Güterverkehre einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Güterverkehrskonzept. Die Wirtschaftlichkeit Kombinierter Verkehre hängt dabei entscheidend von optimalen Schnittpunkten zwischen den Verkehrsträgern in der Transportkette ab. Die Abläufe in einem Umschlagterminal des Kombinierten Verkehrs werden jedoch aufgrund einer Vielzahl an Beteiligten, steigender Mengen im Transportgewerbe sowie begrenzter Ressourcen hinsichtlich Personal und Fläche immer komplexer und anspruchsvoller. Im Projektvorhaben sollen deshalb Lösungsansätze zur Optimierung der KV-Terminals vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen betrachtet werden.

Prozesse als Grundlage der Digitalisierung im KV-Terminal

In der Machbarkeitsstudie zum »digitalen KV-Terminal der Zukunft« werden verschiedene Digitalisierungsansätze zur Optimierung eines Umschlagterminals des kombinierten Verkehrs geprüft und evaluiert. Hierbei werden schienen- und straßenseitige Abwicklungsprozesse, Umschlagsprozesse sowie die terminalinterne Ressourcenplanung betrachtet. Durch das Aufzeigen der betriebswirtschaftlichen und technologischen Potenziale soll eine Effizienzsteigerung durch einen höheren Automatisierungsgrad, steigende Prozesstransparenz sowie eine höhere Planungssicherheit im KV-Terminal erreicht werden. Die einzelnen Digitalisierungsansätze werden anschließend in einem ganzheitlichen Konzept des »digitalen KV-Terminals der Zukunft« zusammengeführt.

© Fraunhofer IIS
Die Machbarkeitsstudie zum »digitalen KV-Terminal der Zukunft« skizziert 19 Digitalisierungsansätze und führt diese in einem ganzheitlichen Konzept zusammen.

Auf dem Weg zum »digitalen KV-Terminal der Zukunft«

Das Forschungsvorhaben gliedert sich in sechs Arbeitspakte. Die ersten fünf Arbeitspakte betrachten unterschiedliche Ansätze (»Use Cases«) zur Steigerung der Digitalisierung in verschiedenen Terminalprozessen. Hierbei werden verschiedene, bereits entwickelte Technologien, auf ihre Praxistauglichkeit im KV-Terminalbetrieb untersucht. Das sechste Arbeitspaket kombiniert die Ergebnisse und Lösungen zu einem Gesamtsystem.

Projektskizze zur Machbarkeitsstudie zum digitalen KV-Terminal der Zukunft
© Fraunhofer IIS

Gleisbelegungsautomatisierung          

In dem Arbeitspaket wird die automatisierte und optimierte Belegung bzw. Zuweisung von Gleisen für ankommende und anfahrende Güterzüge geprüft. Hierzu stehen verschiedene Softwarelösungen zur Verfügung, welche geprüft und miteinander abgeglichen werden.

Kranweg-/ Stockoptimierung  

Ziel dieses Arbeitspaketes ist die Beschleunigung der Umschlagsprozesse im Terminal und die Reduzierung von Leerhüben und -fahrten. Dies kann durch eine automatisierte und optimierte Zuweisung von Kranaufträgen für den Ladeeinheitenumschlag und eine optimierte Zwischenabstellflächenplanung erfolgen, beispielsweise durch die Ausstattung von Kranen mit Kamerasystemen oder durch den Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen zum automatisierten Umfuhren von Ladeeinheiten. Die verschiedenen Möglichkeiten werden analysiert und miteinander verglichen.

Schienenzu- und -abgang   

Durch den Einsatz geeigneter Technologien, kann u.a. die Dokumentation von Ein- und Ausgangszeiten, die Erfassung von Beschädigungen der Ladeeinheiten und das Auslesen von Gefahrgutkennzeichen digitalisiert und der Prozess beschleunigt werden.

Straßenzugang und -abgang    

Mit sogenannten Straßengates am Ein- und Ausgang des Terminals kann die Erfassung und Prüfung der Ladeeinheiten, ein Abgleich von Zeitfenster mit der tatsächlichen Uhrzeit und die Legitimation des Terminalzugangs digitalisiert und weitestgehend automatisiert werden.

Automatisierung der Abfertigungstätigkeiten

Ziel dieses Arbeitspaketes ist die Verbesserung der Auslastung der Terminalressourcen und die Verringerung von LKW-Stand- bzw. Wartezeiten durch Glättung von Spitzenzeiten im Terminal. Eine verbesserte Ressourcenplanung kann beispielsweise durch den Einsatz von Onlinebuchungssystemen zur Vergabe von Zeitfenstern realisiert werden.

Terminal der Zukunft  

Das sechste Arbeitspaket prüft die mögliche Implementierung aller Use Cases in das Terminal.  Hierbei werden die Ergebnisse der Arbeitspakete 1-5 miteinander verknüpft und zu einem ganzheitlichen Konzept zusammengeführt.

 

Unsere Projektpartner

Logos der Projektpartner zur Machbarkeitsstudie zum digitalen KV-Terminal der Zukunft
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