Die digitale Transformation aus der Managementperspektive gestalten

Smarte Produkte und Services verändern die Wertschöpfung


Die Informationstechnologie hat die Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrfach verändert – von der anfänglichen Übertragung analoger in digitale Informationen, der Automatisierung einzelner Tätigkeiten über unternehmensübergreifende Standardisierungen von Prozessen bis hin zu cloud-basierten Angeboten. Mit der Verbreitung von IoT-Technologien und neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz befinden wir uns seit einigen Jahren auf der nächsten Stufe der Digitalisierung – und sie nimmt zum ersten Mal das Produkt selbst ins Visier!

Neue Ökosysteme schaffen neue Rollen

Während bisher die Wertschöpfungskette in ihren einzelnen Funktionen verändert und so die Produktivität erhöht wurde, bewirken smarte Produkte eine ganz neue Art von Wettbewerb. Sie benötigen und schaffen eigene Ökosysteme: Durch digital er­wei­ter­te Funk­tio­nen, steigt der Vernetzungsgrad smarter Produkte, so dass neue Services und neue Geschäftsmodelle möglich werden und neue Rollen in der Wertschöpfung entstehen. Smarte Produkte verändern damit die Wertschöpfung insgesamt, indem sie die Auflösung von Branchengrenzen und die Entstehung neuer Akteure fördern. Darüber hinaus können und sollten datengetriebene Lösungen als Beitrag zur Lösung aktueller Herausforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit (z. B. durch smarte Kreislaufwirtschaftslösungen) und Fachkräftemangel (z. B. intelligente Assistenzsysteme) genutzt werden.

Ziel ist das datengetriebene Unternehmen

Um zukunftsfähig zu bleiben und ein nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen, müssen Unternehmen den digitalen Wandel als Chance nutzen und sich weg vom produktorientierten hin zum mehr und mehr daten- und servicegetriebenen Unternehmen entwickeln.

Dies ist eine bewusste und in den meisten Organisationsformen eine managementinitiierte oder wenigstens managementgetriebene Veränderung, die aber einen hohen Partizipationsgrad der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Kunden und Kundinnen sowie Geschäftspartnern und -partnerinnen fordert.

Über ein organisationsindividuelles und auf den digitalen Wandel ausgerichtetes Zukunftsbild tritt das reine Produkt in den Hintergrund und der eigentliche Mehrwert, die Befriedigung eines Kundenbedürfnisses (z. B. Mobilität, Produktionsleistung) in den Vordergrund. Daten haben in Kombination mit dem eigentlichen Produkt das Potential diese Veränderung zu ermöglichen. Die hiermit verbundenen strategischen Entscheidungen betreffen abhängig von der unternehmensindividuellen Ausgangssituation und Ambition des Zukunftsbilds oftmals nicht allein einzelne interne Prozessabläufe oder Vertriebskanäle. Der digitale Wandel kann das Geschäftsmodell und das unternehmerische Ökosystem des Unternehmens grundlegend verändern, d. h. eine Veränderung bis hin zu Mitarbeitenden und ihren ureigenen Kompetenzen, benötigten Partner- und Dienstleisterunternehmen sowie bestehenden Erlösmodellen und Kostenstrukturen bewirken. Im Hinblick auf weitere große Trends in unserer Gesellschaft, können Daten Informationsasymmetrien, die zu Verschwendung und somit Belastungen unserer Umwelt führen, entgegenwirken. Es wird durch Daten möglich den Produktlebenszyklus zu »vermessen«. Prozess- und Lebenszyklusdaten sind die Grundlage für eine effiziente Umsetzung und Steuerung einer Kreislaufwirtschaft.

Für etablierte Unternehmen, führt die bewusste Initiierung und Umsetzung des digitalen Wandels letztendlich zu smarten Dienstleistungen und datengetriebenen Geschäftsmodellen, die entweder das vorhandene Leistungsportfolio sinnvoll ergänzen, nachhaltiger anbieten oder es sogar irgendwann vollständig ersetzen können.

Der Weg vom produktorientierten zum datengetriebenen Unternehmen

Bei der digitalen Transformation von Unternehmen spielen Daten und ihre Verwandlung in Wissen bei der Entscheidungsfindung die zentrale Rolle.

Den Wandel aus drei Perspektiven treiben: »Zukunft«, »Organisation« und »Mensch«

Der digitale Wandel beginnt in den Köpfen der beteiligten Personen und erfordert innovative Modelle, Methoden und Vorgehensweisen, aber auch neue Denkmuster für die Strategieentwicklung und -umsetzung.

Aus der Managementperspektive beginnt der Transformationsprozess mit der Entwicklung eines passenden Zukunftsbilds. Dafür sind Markt-, Trend- und Wettbewerbsanalysen und die Berücksichtigung wesentlicher gesellschaftlicher Herausforderungen notwendig. Auf dieser Basis muss der Blick in die Organisation erfolgen – wie sollen Prozesse und Angebot aussehen, welche Akteure und Technologien braucht es, wie muss die Roadmap aufgestellt werden? Innerhalb und außerhalb der Organisation ist aber noch ein weiterer Faktor relevant: der Mensch. Ihn rechtzeitig und adäquat in Design- und Entwicklungsprozesse einzubinden – sei es in seiner Funktion als Kunde, Nutzer oder Mitarbeiter – beeinflusst den Erfolg des Transformationsprozesses signifikant.

Wie wir Organisationen aus Managementsicht bei der digitalen Transformation unterstützen


Mit unseren Methoden und unserer Infrastruktur bringen wir diese drei Blickwinkel in die Unternehmen: Wir analysieren Markt- und Technologietrends und Veränderungen, übertragen mögliche Auswirkungen auf die Unternehmensorganisation, auf Geschäftsmodelle, Use Cases, Prozesse und Strategien; wir liefern qualitative und quantitative Daten rund um den Faktor Mensch, evaluieren die Akzeptanz datengetriebener Lösungen an der Schnittstelle zum Menschen oder zeigen wie der Mensch in Entwicklungsprozesse eingebunden werden kann.
Wenn Sie mehr über unsere Kompetenzen in diesem Kontext erfahren wollen, folgen Sie diesem Link.

Unsere Infrastruktureinrichtungen unterstützen diesen Ansatz: So greifen wir beispielsweise im Kontext von Fragen zur Nutzereinbindung auf das JOSEPHS®  zurück; Prozessbeobachtungen können im Test- und Anwendungszentrum L.I.N.K. hier am Standort des Fraunhofer IIS in Nürnberg organisiert werden. Und in unserem Mittelstand 4.0-Mobil des Kompetenzzentrum Augsburg zeigen wir KMU praxisnahe Demonstratoren für die Digitalisierung in der Industrie und diskutieren Potenziale und offene Fragen mit den Experten vor Ort. Aber auch virtuell bringen wir Unternehmen und unsere angewandten Forscher in Form des Weiterbildungsprogramms Leading Digital Transformation gemeinsam mit der FAU Erlangen-Nürnberg und dem IIMB oder in Round Tables zu aktuellen Herausforderungen z. B. im Bereich der smarten Kreislaufwirtschaftsstrategien zusammen.

Verbunden mit den ergänzenden Kompetenzen unserer Arbeitsgruppe in den Bereichen Analytics, Datenraumentwicklung, Sensorik und IoT-Anwendungen, die auf unserer Vision »Erfolg und Mehrwert durch Daten« basieren, können wir so umfassend bei der strategischen, prozessualen und technologischen Neuausrichtung von Organisationen unterstützen.

Einblick in unsere Forschung – ausgewählte Forschungsfelder

 

Forschungsfeld

Mensch-Technik-Interaktion

 

Forschungsfeld

Datenbasierte Trend- und Szenarioforschung

Einblicke in die Praxis – ausgewählte Projekte und Leistungen

 

Fokusprojekt

Flughafen München: Innovation und Nachhaltigkeit durch Digitalisierung

Der Flughafen München setzt sich das Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Die Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS unterstützt den Flughafen München bei der Verwirklichung seiner Vision.

 

 

Fokusprojekt

JOSEPHS® – Innovationslabor für Produkt- und Servicetests

Leistung

Innovationsteams

Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeitenden nutzen, um neue Produktideen und Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Studie

Innovation und COVID-19

Impulse für die Zukunft der Innovation